Auszug aus meinem Feature: Vorhang auf für den Iran - erschienen in Deco Home 03/2018
Während der Westen seinen Wesenskern im Weglassen sucht, ist die Spezialität des Ostens das Kombinieren. Farben, Formen und Stile finden mit einer gewissen Sorglosigkeit zueinander, die sich der westliche Designer in der Regel aus Angst zu Verkitschen nicht zugesteht. Von Innen betrachtet und auf die tatsächliche Wohnkultur im Land bezogen, erkennt man, dass der gestalterischen Opulenz durchaus eine Verknappung gegenübersteht, die ganz formale Gründe hat.
„Die wiederkehrenden Elemente des Iranischen Einrichtungsstils gehen zurück auf die Materialien, die zur Verfügung stehen. Erdtöne dominieren durch den Lehm, aus dem die Häuser vorzugsweise gebaut werden. Auch wird viel Stein und Holz, der vorherrschende Werkstoff für Möbel, verwendet. Farbe kommt durch die typisch iranischen Deko-Objekte, Teppiche und Fliesen, in den Raum. Wie auch in der Architektur spielt hier die Symmetrie eine wichtige Rolle. Die meisten Muster gehen auf sehr einfache, archetypische Formen zurück, etwa auf den Kreis oder das Quadrat, aber auch auf klassische florale Themen. Die Farben sind dabei eine Interpretation der Natur, man greift das Blau des Himmels oder das Gelb der Sonne auf. Insgesamt ist der iranische Stil sehr simpel und gleichzeitig sehr detailliert“, erklärt Lena Späth im Gespräch ihren Eindruck.