Für J'N'C News
Fotos: Peter Lorenz
(Auszug) Was genau ist denn Ihre Aufgabe als Creative Director?
camel active arbeitet ja mit vielen Lizenznehmern, die für uns Jacken, Hosen, Schuhe und andere Produkte machen. Ich bin dafür zuständig, dass daraus eine Kollektion mit einer Message wird. Das betreue ich in der Produktentwicklung, aber auch im Marketing und im Vertrieb. Ich habe also die ganze Marke im Blick. Man muss sagen, dass es diesen Job, wie ich ihn gerade mache, in dieser Komplexität vorher nicht gab. Ich habe den Retail und das Marketing komplett dazu bekommen. Aber ich habe gute Heads, die ihr Daily Business kennen, sodass ich eher als neuer Impulsgeber fungiere. Ich bin ein alter Vertriebler, und diesen Blick kann ich nicht abstellen. Was auch gut ist. Darauf hat man sicher auch spekuliert, dass mit mir jemand kommt, der Vertriebserfahrung hat.
Die Lizenznehmer hinzugezählt: Wie viele Teams betreuen Sie?
Ich habe sechs Teams bei den Lizenznehmern, von Schuhen und Socken über Unterwäsche bis hin zu den Outdoorjacken. Und dann noch die Agenturen: PR, Marketing und Visual Merchandising. Ich schätze, alle zusammengerechnet, habe ich um die vierzehn Teams, die mir zuarbeiten und mit denen ich Feedbackstrukturen aufbauen muss.
Hier auf einen Nenner zu kommen, ist sicher eine besondere Herausforderung, denn es treffen ja verschiedene Kulturen aufeinander.
Nun, am Ende des Tages habe ich es mit Spezialisten zu tun. Die wissen worüber sie reden. Ich bin nicht dafür da, um ihnen ihr Produkt zu erklären. Ich bin da, um mit ihnen über die Marke zu diskutieren. Ich bin der Sparringspartner, der andere Aspekte hineinbringt. Ich arbeite mit einem Design-Team eine grobe Richtlinie aus, wo wir mit der Gesamtkollektion hinwollen, und diese muss ich dann an die Lizenznehmer herantragen und diskutieren. Dabei geht es nicht nur um Designaspekte, sondern auch um die Perspektive aus dem Vertrieb und dem Marketing. Ich muss also von oben auf den Gesamtprozess schauen, die Quintessenz ziehen und diese bis auf die Verkaufsfläche durchziehen.
Mussten Sie lange überlegen, als das Angebot von camel active kam?
Ich bin eigentlich kein Karriereplaner, aber ein paar Marken hat man ja auf dem Schirm, für die man gerne mal arbeiten würde. camel active war für mich immer schon weit vorn. Für mich persönlich ausschlaggebend ist ein gutes, liebevoll hergestelltes Produkt. Eines, das noch regelrecht entwickelt wird. Nur dann schlägt mein Textiler-Herz. Und bei camel active ist das so. Die Marke hat so eine starke Basis und scheut sich trotzdem nicht, sich immer wieder neu zu denken. Das Produkt wird nach bestem Wissen und marktgerecht weiterentwickelt. Und zwar mit Liebe zur Ware, zu den Materialien und zum Detail. Aber immer sehr nah an der Marke und beim Kunden bleibend. Es ist wunderbar, wenn man richtige Fans trifft, die erzählen, dass sie sich vor fünfzehn Jahren ein Paar Schuhe von camel active gekauft haben, die sie immer noch mögen und tragen. Oder wenn eine Jacke einen Menschen durch das Leben begleitet. Auch weil dies genau das Gefühl ist, welches wir mit camel active vermitteln möchten.