Welchen Herausforderungen wird sich die Branche in Zukunft Ihrer Meinung nach stellen müssen?
Werner Aisslinger: In Zukunft wird die allgemeine Bedrohung durch den Klimawandel für einen Paradigmenwechsel sorgen. Der Anspruch der Haltbarkeit einerseits wird mit dem Wunsch nach natürlichen Materialien kollidieren. Wir leben in einer Zeit, in der die Ökobilanz immer wichtiger wird und ich glaube in Zukunft wird der CO2-Fußabdruck eines Materials mehr im Fokus stehen und weniger die Lebensdauer, wie sie über synthetische Komponenten erzeugt wird.
Wie lassen sich solche Visionen mit den funktionalen Ansprüchen an Textilien vereinbaren?
Werner Aisslinger: Heute erscheint das noch unvereinbar, aber ich bin mir sicher, dass hier ein Umdenken stattfinden wird und dass Materialkriterien wie die Klimaneutralität und Kreislauffähigkeit, auch im Sinne des Reyclings, Upcyclings oder der Kompostierbarkeit, wichtiger werden als beispielsweise die Scheuerbeständigkeit. Man wird kürzere Zyklen in der Soft-Renovation zugunsten des besseren CO2-Fußabdrucks in Kauf nehmen.
Und man wird diese Anforderungen zukünftig auch durch neue Materialentwicklungen auf nachhaltigere Weise bedienen können. Zumindest hoffen wir das sehr, denn wir sind keine Entwickler von neuen Stoffen. Wir sind User und Customizer und sind auf die Innovationsfähigkeit der Textilbranche angewiesen.
Das gesamte Interview ist nachzulesen unter: https://www.md-mag.com/news/meinung/werner-aisslinger/